Zum Gespräch mit ZickigSüss über ihre Fernbeziehung

400 Kilometer trennten eine damals Alleinerziehende Mutter von ihrer neuen Liebe. Zickigsüss ist mit ihrem Familienblog wie auch Instagram Profil der sich mit ihrem Familienalltag, Reisen, DIY und Rezepten beschäftigt.

Wie heißt du und woher kommst du?

Ich heiße Nicole, bin 32 Jahre alt und komme aus dem schönen Allgäu.

Wo habt ihr euch kennengelernt, war es in einem klassischen Chat oder auf einer Dating Plattform und wer hat den ersten Schritt gewagt?

Unsere Geschichte könnte man als Liebe auf den ersten Schuss beschreiben. Wir haben uns beim zocken kennengelernt. Ich spiele gerne GTA auf der Xbox und da war er eines Tages bei uns auf der Karte. Tja und dann kam eins zum anderen. 🙂
Zuerst war es ein kleines Battle zwischen uns, dann merkten wir das wir beide aus Deutschland kommen und so wurde er dann in unserer Crew aufgenommen und das chatten startete.

Was hat dich an deiner anfänglichen Bekanntschaft gereizt das du mit ihm weiter Kontakt haben wolltest?

Zuerst war er ein Spieler in der Crew wie alle anderen auch. Als Frau muss man sich ja sowieso hier und da mal nen Spruch anhören, wo ich aber absolut drüber stehe. Nur bei ihm war es anders. Ich merkte sofort eine Anziehungskraft. Ich kann es selber kaum beschreiben, aber irgendwas reizte mich an ihm. Zuerst waren es nur Gespräche über das Spiel, aber nach und nach wurden die Gespräche länger, aber auch intensiver. Man redete über privates und tauschte sich über sehr persönliche Sachen aus. 

Der Tag wird zur Nacht, schließlich möchte man Abends noch ein wenig mit seinem geliebten tratschen. Wie war das bei euch beiden?

Wir haben Anfangs nur am Wochenende zusammen gespielt, später dann täglich. Irgendwann hatte ich dann eine Anfrage bei Facebook und somit wurde der Kontakt noch intensiver. Dadurch das man beim spielen nie alleine in der Sitzung war, war der Kontakt über Facebook dann schon ausschlaggebend das wir uns intensiver kennen lernten. 

Wann habt ihr euch die Liebe gestanden?

Das war so ziemlich nach dem ersten Treffen. Wir verabredeten uns in einem Hotel in Garmisch, das war so ziemlich die Hälfte vom Weg für uns beide. Unser erstes Treffen war sehr zurückhaltend. Wir haben uns beide erst mal beschnuppert. Aber ab da war mir klar, dass er der Mann ist den ich möchte. So kam es dann ja auch.

Wie viele Kilometer trenn(t)en euch voneinander und was war der erste Gedanke als du erfahren hast das ihr so weit voneinander wohnt?

Uns trennten knapp 400 km. Am Anfang war mir die Entfernung nicht so wichtig, da ich nicht mit dem Gedanken einer Fernbeziehung spielte. Als das zwischen uns ernster und intensiver wurde, befasste ich mich mehr mit dem Gedanken. Ehrlich gesagt hatte ich große Angst davor, weil ich nicht der Typ bin der gut alleine sein kann. Gerade am Anfang wenn man den anderen noch nicht so gut kennt, sein Umfeld nicht kennt, war es für mich sehr schwierig Vertrauen zu fassen. Aber er gab mir in diesem Punkt immer genug Sicherheit. 

Wer fährt zu wem, bist du zu ihm oder er zu dir?

Anfangs haben wir uns abgewechselt. Alle 2 Wochen fuhr ich zu ihm und er anschließend nach 2 Wochen zu mir. Dies klappte aber oft nur bedingt, da ich noch 2 Mädchen habe. Daher kam er dann öfter zu mir als ich zu ihm. Z

Welcher Reiseproviant gehört für dich unbedingt in den Rucksack?

Ein gutes Buch, Ladegerät, Handy und Snacks. Da die Umstiegszeiten immer sehr knapp waren, war es immer sehr wichtig genug Snacks und Trinken dabei zu haben. Aber auch ein gutes Buch durfte nie fehlen. 

Thema Reisekosten hier wird es unbequem, aber wie hat es bei euch ausgesehen. Teilen oder ganz auf die eigene Kappe nehmen?

Er übernahm immer meine sowie seine Reisekosten. Da ich wie gesagt zu dem Zeitpunkt alleinerziehend war, war es finanziell natürlich auch nicht leicht. Daher übernahm er die Kosten und dafür bin ich ihm sehr dankbar, weil sonst hätten wir uns nicht so oft sehen können. 

Erinnerst du dich noch an eure erste Begegnung, was ist genau passiert?

Oh ja ganz genau. Das war am Bahnhof in Garmisch. Ich wartete am Bahnhof auf ihn. Es war stock dunkel und es schneite. Ich sah fast nichts, plötzlich klingelte mein Handy und er war dran. Mit Handyanleitung fanden wir dann doch zueinander 🙂

Das erste Mal sehen war genauso wie ich es mir erhofft hatte, ich hatte sofort ein gutes Gefühl und fühlte mich angekommen.

Unsere gemeinsamen Tage sahen so aus:

Wir haben viel miteinander unternommen, wenn er bei uns war, haben wir viel mit den Mädels gemacht. Wenn ich bei ihm war, haben wir die Zweisamkeit absolut genossen. Beide Seiten waren toll, aber die Zeit mit den Mädels war uns irgendwie doch lieber. 

Das machen wir beide am liebsten zusammen:

Noch heute zocken wir gerne zusammen 🙂 Außerdem sind wir gerne aktiv. Sei es Eislaufen, spazieren gehen oder aber auch mal ein Gammel Tag auf der Couch, Hauptsache zusammen. Wir genießen jede Sekunde zusammen, weil wir eben wissen wie schwer es sein kann, sich nicht täglich sehen zu können. 

Ja wie wir es doch kennen die Tage, Minuten und Stunden rennen uns davon, dann geht es wieder zurück in den ganz normalen einsamen Alltag.
Gemeinsam Abschied nehmen heißt immer ein Stück seines Herzens beim Partner zu lassen.

Wie hast du dich bei jeder Trennung gefühlt und was schoss dir durch den Kopf?

Ehrlich gesagt viel es mir schwerer wie ihm. Ich habe jedes Mal geheult wie ein Schlosshund und ich fand die ersten 2 Tage danach immer am schwersten. Besonders wenn er hier war. Alles roch nach ihm, die Kinder fragten natürlich auch. Es war oft nicht einfach und beinahe wären wir auch dran gescheitert. Ich bin wie gesagt niemand der gut alleine sein kann. Zum Ende hin konnte ich dieses ewige Abschied nehmen nicht mehr. Es zerriss mich jedes mal aufs Neue. 

Zickigsüss, eine Bloggerin mit Herz

Welche Zukunftspläne habt ihr zusammen geschmiedet, welche davon umgesetzt?

Wir wussten beide das uns diese Fernbeziehung nicht gut tat, nur er hatte in Österreich seinen festen Job und wir wollten erst mal etwas zur Seite sparen um uns hier etwas aufbauen zu können. Aber wie das Schicksal manchmal spielt, wurde ich nach 7 Monaten Fernbeziehung schwanger. Ab dem Zeitpunkt war klar, er kündigt und ist sofort bei uns. Gesagt getan. Seit September 2018 wohnt er nun fest bei uns. Auch wenn der Anfang etwas holprig war, da wir uns auch erst mal an einander gewöhnen mussten, umso besser läuft es jetzt. Wir haben uns super als Patchwork Family eingespielt und im April kommt unser kleiner Junge zur Welt.

Wie denkst, du heute über deine Fernbeziehung hat die Liebe auf Distanz eine Chance und hast du 3 gute Zutaten, die du uns mit auf dem Weg geben möchtest?

Wenn man es wirklich möchte, natürlich. Es gehört viel Vertrauen dazu, man muss immer ehrlich zueinander sein. Probleme oder Ungereimtheiten sofort ansprechen. Denn gerade durch die Distanz kommt es schnell mal zu Missverständnisse. 

Außerdem ist es wichtig den Partner in sein Umfeld zu integrieren, je schneller ihr gemeinsame Freunde und Erlebnisse teilen könnte, umso schneller wächst man zusammen. Der Partner weiß was man den ganzen Tag über macht und weiß mit wem man so unterwegs ist. 

Zu guter Letzt braucht es einfach bedingungslose Liebe und das Vertrauen das alles gut wird. Man muss immer daran glauben und wissen das wenn man zusammen stark ist, alles gut wird. 

Eine Fernbeziehung stellt die Liebe auf die Probe, gab es Momente,
in denen du am liebsten alles hingeworfen hättest?

Ja die gab es öfter. Einmal war es auch fast soweit. Ich konnte es einfach nicht mehr. Diese Distanz war für mich nur schwer auszuhalten. Ich bin wirklich froh das er so schnell zu uns gezogen ist. 

Was hat euch zusammen gehalten in der Zeit, wo ihr getrennt euren Alltag bestritten habt?

Die Liebe zueinander. Ich wusste das ich ihn will und er gab mir immer das Gefühl das er auch nur mich will. Wir haben täglich telefoniert und so hatte man doch immer Teil am Alltag des anderen. Unsere Handyrechnung zu der Zeit war wirklich überirdisch 🙂

Was möchtest du anderen mitteilen die sich für diese Art von Beziehung entschieden haben?

Glaubt an euch. Eine Fernbeziehung kann eine Beziehung auch ungemein stärken. Vertraut euch und habt Vertrauen das alles gut wird. Telefoniert und redet viel miteinander, dass hat uns immer sehr geholfen.

Danke für deine Zeit.

Team Mutti wünscht dir und deiner Familie alles Gute für die Zukunft!

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